Stadtnachrichten
Jahresrückblick auf die Bürgerbeteiligung in Remseck am Neckar
In der ersten Januar-Woche wurden 4.000 Fragebögen für die repräsentative Bürgerbefragung zum „Stadtentwicklungskonzept | REMSECK 2035“ verschickt. Damit startete die Bürgerbeteiligung zum Stadtentwicklungsprozess. Mit der Erarbeitung des "Stadtentwicklungskonzepts | REMSECK 2035“ möchte sich die Stadt Remseck am Neckar mit ihren Stadtteilen Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckargröningen, Neckarrems und Pattonville in den zentralen kommunalen Handlungsfeldern strategisch ausrichten und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. 1.791 gültige Fragebogen (1.289 Papierfragebögen und 502 Online-Fragebögen) wurden dabei an das von der Stadtverwaltung beauftragte Büro Reschl Stadtentwicklung zurückgesandt. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 44,8 % und ist damit ein sehr gutes Ergebnis.
In der Sitzung des Gemeinderats am 29.03.2022 wurde das Stadt- und Landschaftsplanungsbüro Roosplan aus Backnang mit der faunistischen Kartierung im Rahmen des Projektes Westrandstraße/Westrandbrücke beauftragt. Für die Beurteilung von Beeinträchtigungen durch ein Planvorhaben auf die Fauna sowie den Wechselwirkungen mit ihrer Umwelt ist ein umfassender Kenntnisstand zur Beurteilung möglicher Betroffenheiten einzelner Arten/Artgruppen durch das Vorhaben erforderlich. Grundlage hierfür ist eine ausreichende Ermittlung und Bestandsaufnahme der gesetzlich geschützten Arten und ihrer Lebensräume. So entsteht Schritt für Schritt die Neue Mitte.
Das Format „Dachterrassengespräche“ verbindet Austausch und Atmosphäre. So geht es inhaltlich insbesonders um die Fragen: Wie soll Remsecks Zukunft aussehen? Was läuft schon gut und was muss sich noch ändern? Was sind Ihre Ideen? – Die Stadt Remseck am Neckar bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zum moderierten Austausch und das mit einem herrlichen Ausblick aus dem 4. Stock des Remsecker Rathauses. Das erste Dachterrassengespräch fand im Mai 2022 statt. Die Stimmung war gut und die aktive Teilhabe hoch. Das Thema Hundewiese wurde von allen Seiten beleuchtet und diskutiert.
Unter dem Leitfaden Bürgerbeteiligung versteht man die verlässliche Regelung zur Gestaltung von Beteiligungsprozessen in der Stadt Remseck am Neckar. Er regelt Kompetenzen, Verfahrensabläufe und Zuständigkeiten und wurde nun 4 Jahre nach seiner Veröffentlichung evaluiert. Involviert waren dabei Vertreter des Gemeinderats und Mitarbeitende der Stadtverwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger wurden über eine Online-Umfrage in die Evaluation einbezogen.
Um die Verkehrssicherheit in der Neckarremser Straße im Stadtteil Hochberg zu erhöhen und den Fußgängern und Radfahrern eine erhöhte Sicherheit beim Überqueren der Neckarremser Straße zu ermöglichen, wurde im Mai eine Mittelinsel als Querungshilfe kurz hinter der Ortseinfahrt errichtet. Kinder und Erwachsene können nun die Neckarremser Straße leichter und sicherer überqueren. Taktile Blindenleitsteine ermöglichen seh- und gehbehinderten Menschen eine leichtere Überquerung der Straße. Diese Überquerung haben sich die Hochbergerinnen und Hochberger gewünscht. Sie war auch Bestandteil der Themenliste des Runden Tisches Fuß- und Radverkehr.
Unter dem Motto „JUGEND MACHT“ fand am 18.05.2022 mit insgesamt 18 interessierten jungen Remseckerinnen und Remseckern das Jugendbarcamp statt - eine Beteiligungsmethode, die den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, ihre Ideen für Remseck direkt einzubringen und mit anderen Jugendlichen sowie Experten aus dem Rathaus und dem Gemeinderat zu diskutieren. In sogenannten Sessions wurden die Ideen weiter zu Projekten ausgearbeitet und überlegt, was zur Umsetzung benötigt wird.
Nach dem Jugendbarcamp fand sich schnell eine Projektgruppe zum Thema Skaterpark am Haus der Jugend. Sie zeichneten Verbesserungsmöglichkeiten und Ergänzungen in eine Skizze der Skateranlage und führten so vor Ort eine Bestandsanalyse der Nische durch.
Der Runde Tisch Fuß- und Radverkehr, an dem der ADFC Remseck und der Fuss e. V. sowie Vertreter aller Fraktionen aus dem Gemeinderat teilnehmen, hat dazu beigetragen, dass es weitere Maßnahmen gibt, die die Sicherheit auf gemeinsam genutzten Fuß- und Radwegen erhöhen sollen. Mit zwei neuen Verkehrsspiegeln an der Unterführung zur U12 und zur Wasenstraße wurde nun ein Wunsch aus der Beteiligung zu „Ein Weg für alle“ umgesetzt. Die Spiegel sind so angebracht, dass der Begegnungsverkehr frühzeitig erkannt wird. Ein verlangsamtes Fahren kann somit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmende erhöhen. Zusätzlich wurden die Brückenseiten der Unterführung zur U12 auffällig gestaltet. Mit #BREMSEN ist die Aufforderung hier klar erkennbar.
Im Juli beschloss der Gemeinderat weitere Planungsaufträge für die Neue Mitte. Für das Projekt Westrandstraße/Westrandbrücke werden die Planungsleistungen für die Verkehrsanlagen, die Entwässerungseinrichtungen, die Lärmschutzanlagen sowie die schalltechnischen Untersuchungen und Maßnahmen gemäß der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BlmSchV) vergeben.
Großes Interesse zeigten die Remseckerinnen und Remsecker am Bürgerdialog zur Ortsdurchfahrt Hochberg. Zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner folgten der Einladung am 28.09.2022 zum Bürgerdialog in die Bürgerhalle Hochberg. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt durch den Landkreis und die damit verbundene einmalige Chance auch die Verkehrsbeziehungen zu verbessern sowie die Aufenthaltsqualität zu erhöhen interessierte vor allem die Menschen, die dort wohnen oder regelmäßig die Hauptstraße nutzen. Die Verwaltung wird gemeinsam mit den Planern die Rückmeldungen prüfen und den Gemeinderat informieren. Der Gemeinderat entscheidet dann über Anpassungen der Ideenskizze und leitet die nächsten Schritte zur Umsetzung ein.
Im Oktober startete die offene Beteiligung zum „Stadtentwicklungskonzept | REMSECK 2035“ mit einer Auftaktveranstaltung. Es folgte der Bürgerdialog im Rathaus am 22.10.2022. Die Remseckerinnen und Remsecker die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und mit den Experten ins Gespräch zu kommen. In Arbeitsgruppen wurden die zentralen Themenfelder Arbeiten und Einkaufen | Städtebau und Identität | Bildung und Betreuung | Soziales und Freizeit | Umwelt und Klima | Mobilität und Digitalisierung anhand von Leitfragen diskutiert und anschließend gemeinsame Ziele und mögliche Umsetzungsschritte formuliert. Alle Nennungen wurden auf Stellwänden protokolliert und fließen nun in den Prozess mit ein. Zudem bot die Stadt in jedem Stadtteil ein Zukunftsatelier an. Dieses einmalige Beteiligungsformat in Form einer Ausstellung bildete die zentralen Themenfelder ab. Dieselben Leitfragen wurden hier auf Stellwänden präsentiert und die Besucherinnen und Besucher der Ateliers konnten ihre ganz persönliche Meinung zu den einzelnen Themenfeldern auf vorbereiteten Papierbögen loswerden. Die digitale Version der Zukunftsateliers war eine Beteiligungsplattform. Online und ganz einfach von zu Hause aus konnten auch hier Anregungen, Meinungen und Verbesserungsvorschläge abgegeben und in einer Karte passend dazu verortet werden. Knapp 100 Rückmeldungen konnten hier noch einmal verzeichnet werden, die nun ebenfalls in den Prozess mit einfließen. Anschließend werden die gesammelten Ergebnisse aus der Analysephase, der Bürgerbefragung, der kommunalen Klausurtagung und der Bürgerbeteiligung verglichen. Aus diesen wird ein Konzeptentwurf erarbeitet, indem themenbezogene Zielstellungen und Projekte sowie ein konkretes Handlungsprogramm für die Verwaltung und den Gemeinderat definiert wird. Nach Abstimmung des Entwurfs im Gemeinderat wird das Stadtentwicklungskonzept in der Folge fertiggestellt und in öffentlicher Sitzung beschlossen.
Bei allen Beteiligungen traf die Stadtverwaltung stets auf eine positiv gestimmte Bevölkerungen, der das Leben und Wohlfühlen in ihrer Stadt oder ihrem Stadtteil wichtig war. Alle Meinungen und Rückmeldungen, die wir erhalten haben, waren vielseitig und beleuchteten die Projekte aus unterschiedlichen Richtungen. Die Stadtverwaltung möchte sich daher ganz herzlich bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern bedanken, die sich 2022 beteiligt haben und hofft auf eine rege Beteiligung in 2023. Bleiben Sie neugierig!